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Woolrec / Glasstec
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Informationen zur Ansiedelung der Fa. WOOLREC und GLASSTEC

im Gewerbe- und Industriegebiet Obertiefenbach

Um welche Firma handelt es sich?

Die Fa. WOOLREC betreibt seit 2002 in Braunfels-Tiefenbach auf 600 m² eine Anlage, die derzeit jährlich  17 000 Tonnen „Sondermüll“ in Form von Mineralwolle verarbeitet. Sie ist die einzige Firma, die mit ihrem speziellen Verfahren Glas- und Mineralwolle in großem Umfang recyceln kann. Für den Standort Beselich sind laut Woolrec bis zu 60 000 Jahrestonnen im Bereich der Woolitherstellung vorgesehen. Das Verfahren wurde vom Inhaber der Fa. Woolrec, Herrn Fritsch, und von Professor Gäth von der Beraterfirma Ecowin entwickelt. Bund und Land haben das neue Recyclingverfahren umfangreich finanziell gefördert. Wie viel Jahrestonnen bei der Fa. GLASSTEC verarbeitet werden sollen, wurde von Herrn Fritsch bisher noch nicht weitergegeben.

GLASSTEC

Nur die halbe Wahrheit:  In der Bürgerversammlung am 8.11.10 hat der Investor nur WOOLREC ausführlich vorgestellt. Dies ist aber nur ein Teil der gesamten Anlage. Bezüglich der Fabrikanlage GLASSTEC verstrickt sich Herr Fritsch hingegen in deutliche Widersprüche. Die möglichen Emissionen aus dieser Anlage wurden bisher noch nicht ausreichend thematisiert.

Aufgrund der von Herrn Fritsch vorgelegten Baupläne wird die Fabrikhalle für GLASSTEC 35 m breit und 96,6 m lang. Diese Halle ist damit ebenso lang wie das WOOLREC-Gebäude, aber mit 35 m nur halb so breit. Es stellt sich die Frage, warum Herr Fritsch das Unternehmen GLASSTEC bei der Bürgerversammlung am 8.11.10 überhaupt nicht vorgestellt hat, sondern auf Nachfrage lediglich widersprüchliche Angaben machte.

Tatsache ist und dies wird auch von verschiedenen Gemeindevertretern so bestätigt, dass Herr Fritsch bei der Werksbe-gehung erklärte, das  bei Woolrec hergestellte WOOLIT in der GLASSTEC zu Deckenplatten und Granulat weiterverarbeiten zu wollen, was vermutlich im Rahmen eines thermischen Verfahrens stattfinden soll, denn laut Mitteilung des Regierungs-präsidiums Gießen hat es in Tiefenbach Versuche zur Herstellung eines Granulats aus Woolit mittels eines Drehrohrofens gegeben. Von der Bürgerinitiative Tiefenbach wissen wir, dass dies mit erheblichem Geruchsbelästigungen verbunden war. Die Versuche wurden nicht zu Ende geführt, vermutlich wegen der Proteste aus der Bürgerschaft gegen diese Geruchsbelästigungen.

In der Bürgerversammlung am 8.11.10 wollte Herr Fritsch von seinen bei der Werksbegehung gemachten Aussagen nichts mehr wissen und hat abgestritten, dies jemals geäußert zu haben. Dumm nur dass Herr Fritsch in seiner Broschüre, die er den Gemeindevertretern in die Hand drückte und die auch am Abend der Bürgerversammlung noch an alle Bürger verteilt wurden, folgendes verlauten lässt: (Zitat) "In unserem neuen Werk in Beselich werden zusätzlich neue eigene Produkte hergestellt (Granulat zur Dachbegrünung und Dekorplatten)".

Aus welchem Grund verstrickt sich Herr Fritsch also in Widersprüche? Wir haben daher den begründeten Verdacht, dass aufgrund der Fabrikation in der GLASSTEC-Anlage zusätzlich erhebliche Emissionen zu erwarten sind, z.B.: Produktionslärm,  Verkehr durch An-und Abtransport, Abgase aufgrund des thermischen Verfahrens.

Für die in diesem Zusammenhang offenen Fragen besteht ein dringender Klärungsbedarf, an dem sich alle Verantwortlichen nun endlich beteiligen sollten.

Wo soll die Anlage errichtet werden?

Die Gemeinde Beselich hat der WOOLREC und GLASSTEC, -erste Verhandlungen erfolgten bereits vor 2 1/2 Jahren -, ein Gelände von 25 000 m², das direkt an die B 49 grenzt, in Aussicht gestellt. Darüber Hinaus soll der Investor ein Vorkaufsrecht für weitere 10 000 m² erhalten. Dadurch würde sich die Anlage, die im 3-Schicht-Betrieb arbeiten wird, in nächster Nähe zu Wohnhäusern von Obertiefenbach befinden. Weil es sich um eine Industrieanlage handelt, wurde das benötigte Grundstück bereits im Jahr 2009 durch die Gemeinde von einer Gewerbefläche in ein Industriegebiet umgewandelt. Die Größe der neuen Anlage wird die derzeit bestehende Anlage um ein Vielfaches übertreffen.

Lageplan Industriegebiet Standort Beselich

Was wird verarbeitet?

Die Fa. Woolrec recycelt Glas- und Mineralwolle, die sowohl vor und nach dem Jahr 2000 auf den Markt gebracht wurde. Vor 2000 verkaufte Glaswolle gilt aufgrund ihrer Faserlänge als krebserzeugend (kanzerogen) und wurde daher verboten. Zudem ist laut Abschlussbericht der Fa. Woolrec aus dem Jahr 2003, der für das Umwelt-bundesamt aufgrund des Pilotprojektes erstellt wurde, die Verarbeitung asbesthaltigen Materials technisch machbar und wird in Betracht gezogen. Die Fa.Woolrec behauptet zwar, dass sie von der Asbestverarbeitung Abstand genommen habe, eine Garantie gibt es dafür aber noch nicht.

Welches Produkt entsteht?

Die künstlichen Mineralfaserstoffe (KMF), die zu Woolit verarbeitet wurden, werden als Pororisierungmittel bei der Ziegelherstellung verwendet. Woolit kann vermutlich als unbedenklich eingestuft werden.

In der GLASSTEC-Anlage soll das Woolit zusätzlich zu Deckenplatten und Granulat zur Dachbegrünung verarbeitet werden. In Sinn bei Herborn befindet sich z. Zt. der Standort von Glasstec. Dort wird momentan jedoch nur Glas- und Mineralwolle, sowie Glasflies zerkleinert.

Welche Belastung entsteht durch Emissionen?

Laut den technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) und der Technischen Anleitung Luft ist es der Fa. Woolrec erlaubt, bis zu 50 000 krebserregende Fasern pro Kubikmeter Abluft zu erzeugen. Laut Aussage der Fa. Wolrec werden 20 000 Kubikmeter Abluft pro Stunde erreicht. Selbst wenn die Grenzwerte stark unterschritten werden, bedeutet dies für die nächsten Jahrzehnte eine extreme Belastung. Durch Wind können die Fasern sehr lange in der Luft verbleiben (Staubungsverhalten), so dass nicht nur Beselich, sondern auch Nachbargemeinden betroffen sind. Zudem ist damit zu rechnen, dass die auf Gebäuden, Strassen und Grünflächen niedergegangenen Fasern immer wieder aufgewirbelt werden, wodurch eine zunehmende Anhäufung der Fasern entsteht.

Wichtig ist: Bei den den festgelegten Grenzwerten handelt es sich um einen relativen Wert. Es gibt keine absolute Begrenzung für eine Faseremission. Erhöht sich beispielsweise die Abluft von 20 000 m³ auf         40 000 m³ pro Stunde, kann sich auch der Faserausstoß von 530 Millionen auf über eine Milliarde Fasern pro Stunde erhöhen und man würde dennoch keine Grenzwerte überschreiten.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Lärmbelästigung durch den zu erwartenden umfangreichen Schwerlastverkehr, mit dem die Gefahr von ungesicherten Ladungen verbunden sein kann. Laut Fa. Woolrec ist mit 50-60 LKWs aus ganz Deutschland sowie Europa rund um die Uhr zu rechnen.

Gibt es eine Null-Emission?

Die Behauptung der Fa. Woolrec, es würden keine Emissionen entstehen, wird von der Genehmigungsbehörde (RP Gießen) nicht bestätigt und ist offensichtlich falsch. Emissions-Messungen werden laut Fa. Woolrec nur alle 3 Jahre nach vorheriger Ankündigung durch den TÜV vorgenommen. Daher hat sich in Braunfels-Tiefenbach vor ca. 2 Jahren eine Bürgerinitiative gegründet, die mit dem  ehemaligen Innenminister Bökel an der Spitze versucht, die Firma Woolrec und die damit verbundenen Emissionen zu verhindern.

sozial - ökologisch - bürgernah